inform Nr.1 Jänner 2014 - page 20

Beschreibung einer neuen Einteilung
der Elektrotherapie
In dieser Einteilung wird versucht, den therapeutischen
Effekt in den Vordergrund zu stellen. Für die Übersicht
wurde eine Form gewählt, die es den AnwenderInnen um
vieles leichter machen sollte, die gewünschte E-Therapie
auf das betreffende Beschwerdebild anzupassen. Ein
weiterer wesentlicher Aspekt, der zu dieser Übersicht
geführt hat, sind die vielen Untersuchungen der verschie-
densten Stromformen in der Berufspraxis und die damit
zusammenhängenden Ergebnisse therapeutischer Art.
Aus therapeutischer Sicht sind vier Hauptgruppen
hinsichtlich der Wirkungsweisen zu unterscheiden:
entzündungshemmend, nervenregenerierend, muskel-
stimulierend und stoffwechselanregend. Diese vier
Hauptgruppen decken nahezu alle relevanten therapeuti-
schen Bereiche ab. Bei der der Zuordnung der Strom-
formen aus technischer Sicht ergab sich in Bezug auf die
klassische Einteilung folgendes Bild: niederfrequente
Stromformen haben ihre Wirkungsweise am ehesten in
der Entzündungshemmung und Nervenregeneration,
mittelfrequente eher im Bereich der Muskelstimulation
und Stoffwechselanregung.
In den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde
eine Vielzahl an Stromformen entwickelt, patentiert und
mit eigenen Nahmen ausgestattet auf den Markt gebracht.
Auch dies ist wieder eine typische Antwort auf die klassi-
sche Sichtweise. Viele dieser Stromformen können aber in
eine einzige Gruppe, und somit übersichtlicher für den An-
wender, zusammengefasst werden.
Von der technischen Seite kann die Elektrotherapie weiters
folgendermaßen eingeteilt werden:
a
Stromformen auf Gleichstrombasis
b
Stromformen auf Trägerstrombasis
Die unter a fallenden Stromformen können wiederum
in unterbrochene und nicht unterbrochene Stromformen
eingeteilt werden. Die unterbrochenen können ohne
Polaritätswechsel und mit Polaritätswechsel eingeteilt.
Die unter b fallenden Stromformen werden nur in vertikal
gesteuerte und horizontal gesteuerte kategorisiert werden.
Jedenfalls können sämtlich auch in Zukunft entwickelte
Stromformen problemlos in diese Tabelle integriert werden.
Sie stellt somit eine klarere Erfassbarkeit dar.
Quelle: Ludwig de Meyer, eigene Darstellung
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physio
austria
inform
Februar 2014
Themenschwerpunkt
Physikalische Therapie
© de Meyer
STROMFORMEN – WIRKUNGSTECHNISCHE ÜBERSICHT
Gleichstrombasis
GSB
Trägerstrombasis (TSB)
nicht unterbrochen
N
unterbrochen
U
vertikal
V
horizontal
H
ohne Polaritätswechsel
(monophaisch)
M
mit Polaritätswechsel
(biphaisch)
B
dynamisch
D
statisch
S
dynamisch
D
statisch
S
GSBN Formen
GSBUM oder GS BUB Formen
TSBVD oder TSBVS Formen TSBHD oder TSBHS Formen
Galvanisation
Stangerbad, 4 Zellen
Bad, Iontophorese
Diadynisch, LéDuc, Träbert, Exponential,
Schwellstrom, Impulsgalvanisation,
Hochvolt, Tens, Reizstrom
Interferenz, Mittelfrequenz,
Wymoton, Freqodyn, etc.
Hochton,
Schwebungsmodulation,
VSM
1...,10,11,12,13,14,15,16,17,18,19 21,22,23,24,25,26,27,28,29,30,...32
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