physio
austria
inform
Februar 2014
29
JOURNAL
Datum, nach dem prospektive
Registrierung klinischer
Studien obligatorisch wird
Diese Praxis wird angewandt
auf Studien, deren ProbandInnen-
rekrutierung beginnt nach dem …
Brazilian Journal of Physiotherapy/
Revista Brasiliera de Fisioterapia
01. Jänner 2014
01. Jänner 2013
Cardiopulmonary Physical Therapy Journal
01. Jänner 2015
01. Jänner 2014
Journal of Manual and Manipulative Therapy
01. Jänner 2014
06. Juni 2013
Journal of Physiotherapy
01. Jänner 2013
01. Jänner 2006
Journal of Physiotherapy and Sports Medicine
01. Jänner 2014
01. Juni 2013
Manual Therapy
01. Jänner 2014
01. Juni 2013
Physical Therapy & Research/
Fisioterapia e Pesquisa
01. Jänner 2014
31. Dezember 2013
Physiotherapy
01. Jänner 2013
01. Jänner 2013
Physiotherapy Canada
01. Jänner 2013
01. Jänner 2013
The Journal of Orthopaedic &
Sports Physical Therapy
01. Jänner 2013
01. Jänner 2013
Tidsskriftet Fysioterapeuten/
Norwegian Journal of Physiotherapy
01. Jänner 2014
01. Jänner 2013
Tabelle 1: Einführung obligatorischer Registrierung
klinischer Studien durch Mitgliedszeitschriften
ISPJE-Mitgliedszeitschriften führen Verpflichtung
auf prospektive Registrierung ein
Die Leitung der ISPJE empfiehlt ihren Mitgliedszeit-
schriften mit Nachdruck, die prospektive Registrierung
als verbindliche Voraussetzung für eine Veröffentlichung
aller klinischen Studien einzuführen. Einige Mitgliedszeit-
schriften haben dies bereits implementiert. Die Physical
Therapy hatte bereits eine Politik der obligatorischen
Registrierung klinischer Studien, deren ProbandInnenre-
krutierungsphase nach dem 1. Januar 2009 begann, ein-
geführt. Tabelle 1 listet weitere Mitgliedszeitschriften
und die von ihnen bestimmten Daten zur Einführung der
obligatorischen Registrierung klinischer Studien sowie auf
welche Studien diese Politik Anwendung findet (basierend
auf dem Datum, an dem die Rekrutierung begann).
Wer kann noch dazu beitragen, den potenziellen
Nutzen der Registrierung klinischer Studien
zu realisieren?
Über die soeben dargestellten Empfehlungen für
ForscherInnen und HerausgeberInnen hinaus können
auch andere Akteure dazu beitragen, die Potenziale, die in
der prospektiven Registrierung klinischer Studien liegen,
zu realisieren. So kann jeder Angehörige der Profession
dazu beitragen, dass seine KollegenInnen über die Regis-
trierung von klinischen Studien und deren Wichtigkeit in-
formiert sind. Im Bildungsbereich tätige Berufsangehörige
sollten sicherstellen, dass die Forschungskomponente
von Ausbildungsprogrammen die Bedeutung der Registrie-
rung klinischer Studien vermittelt. PraktikerInnen können
PatientInnen auf die Register aufmerksam machen oder
ihnen dabei helfen, in ihnen relevante Studien zu recher-
chieren, für die sie sich als potenzielle ProbandInnen
melden können. AdministratorInnen, deren Register nicht
den WHO-Kriterien entsprechen, können danach streben,
diesen Status zu erreichen. Bei der Verteilung von
Forschungsgeldern kann Förderung von der prospektiven
Registrierung der zur Förderung eingereichten Studien
abhängig gemacht werden. Weitere Ethikkommissionen
können die ethische Befürwortung von Studienprotokollen
auch von deren prospektiver Registrierung abhängig
machen. Allerdings wird nicht einmal eine weltweite
eingeführte prospektive Registrierung Publikationsbias
und selektive Berichterstattung einschränken, so lange
nicht erwartet wird, dass Berichte über Studien vor der
Veröffentlichung tatsächlich mit dem ursprünglich regis-
trierten Studienprotokoll verglichen werden. Deshalb
gehört es auch zur Aufgabe von Zeitschriften-Heraus-
geberInnen und von Peer-ReviewerInnen Manuskripte
auf Diskrepanzen zum Registereintrag zu überprüfen.
Physiotherapeutische klinische Studien, die entsprechend
eines im Vorhinein spezifizierten Protokolls durchgeführt
und veröffentlicht werden, enthalten mit größerer Wahr-
scheinlichkeit glaubwürdige Informationen als solche, bei
denen dies nicht gegeben ist. Prospektive Registrierung
klinischer Studien ist daher von einem hohen potenziellen
Wert für PraktikerInnen, VerbraucherInnen und Forsche-
rInnen, die auf Daten aus klinischen Studien angewiesen
sind. Deshalb empfiehlt ISPJE seinen Mitgliedern, eine
Politik der prospektiven Registrierung klinischer Studien
zu verfolgen.