Upledger CranioSacral Therapy®
Die
Upledger CranioSacral Therapy®
– eine
spezielle komplementäre Therapieform für Re-
generations- und Reorganisationsprozesse des
Faszien Systems.
Barral Viszerale Manipulation®
Die
Viszerale Manipulation
– eine spezielle
Therapieform von Jean-Pierre Barral für Organe,
die in starker Wechselwirkung
mit dem muskuloskelettalen System steht.
Das
Upledger CranioSacral Therapie®
Kursprogramm
ist speziell für Physio-The-
rapeutInnen auf Prävention und Therapie abge-
stimmt. Kostenlos anfordern unter:
Upledger Institut
Sparbersbachg. 63 | 8010 Graz
Tel.: 0316/84 00 50-0 | Fax: 0316/84 00 50-3
E-Mail: of
UPLEDGER
INSTITUT
ÖSTERREICH
www. u p l e d g e r . a t
w w w . b a r r a l . a t
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physio
austria
inform
April 2012
Genauere Informationen zur Auswertung der deutschen
Fassung BESD (siehe Abb. 1) können auf der Webseite
der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes
(DGSS) unter folgendem Link heruntergeladen werden:
_
zum_Instrument.pdf.
Zur BISAD (Beobachtungsinstrument für das Schmerz-
assessment bei alten Menschen mit Demenz), die eine
deutsche Übersetzung der französischen Skala EPCA ist,
gibt es verschiedene Fassungen. Eine Fassung ist auf der
Webseite der Charité einzusehen:
07.pdf. Bei der BISAD wird die Verhaltensbeobachtung
standardmäßig auch während der Mobilisation durchge-
führt.9 Vor der Mobilisation werden der Gesichtsaus-
druck, die spontane Ruhehaltung, die Bewegungen und
das Kontaktverhalten mittels Blicken, Gesten oder verba-
lem Ausdruck beurteilt. Häufig wird der Begriff »Im Gegen-
satz zur Gewohnheit« verwendet, um den Vergleich zu den
vorangegangenen Tagen zu ermöglichen. Während der
Mobilisation wird beobachtet und beurteilt, ob der Patient
ängstliche Erwartung, Unruhe, Aggression, Abwehrreak-
tionen und Schmerzreaktionen zeigt oder Klagen äußert.
Noch keine validierte deutsche Übersetzung gibt es zur
MOBID (Mobilization-Observation-Behavior-Intensity-
Dementia Pain Scale).
10
Die Skala wurde von Husebo et
al. (2007) mit dem Ziel entwickelt, ein Assessment anzu-
bieten, bei dem standardisierte, geführte Bewegungen
eingesetzt werden. Die Bewegungen sollten viele Gelenke
einbeziehen, um Aussagen auf Schmerzlokalisation zuzu-
lassen, einfach durchzuführen und üblich für den Ablauf
morgendlicher Pflegemaßnahmen sein. Verwendet wur-
den für die endgültige Version MOBID-2 fünf Bewegungs-
situationen (mit Hilfe: die Hände einzeln öffnen, die Arme
nacheinander in Richtung Kopf ausstrecken, die Beine ein-
zeln beugen und strecken, im Bett auf beide Seiten dre-
hen, an der Bettkante aufsetzen). Die in der
ursprünglichen Version berücksichtigten Beobachtungen
»Schmerz in Ruhe« und »Schmerzen bei Mund- und Zahn-
pflege« wurden herausgenommen.
10–12
Die Situation bei
der Mundpflege konnte von den Beobachtenden nur
schwer interpretiert werden. Die Beobachtung in Ruhe
dient in der MOBID-2 als Grundbeobachtung vor Durch-
führung der Mobilisation. Notiert werden schmerzbezo-
gene Äußerungen (Schmerzlaute, Gesichtsausdruck und
Abwehr). Die Schmerzintensität wird mit Hilfe einer nume-
rischen Ratingskala (NRS Wert 1–10) eingeschätzt.
Diese Messinstrumente werden vor allem in der Pflege
verwendet. Im Rahmen physiotherapeutischer Maßnah-
men können diese Assessments dabei helfen, den Beitrag
der Schmerzen an Aktivitätseinschränkungen bei älteren
Menschen mit fortgeschrittener Demenz zu beurteilen.
13
Die hohe Prävalenz von Arthrosen im höheren Lebensal-
ter (über 80 % der über 75-jährigen Menschen leiden an
einer Arthrose, meist mehrerer großer Gelenke)
14
lässt
darauf schließen, dass viele der dementen PatientInnen
an Anlauf- oder Belastungsschmerzen in arthrotisch
veränderten Gelenken leiden. Wenn adäquate verbale
Aussagen zu Schmerzen nicht erhebbar sind, hilft die
Beobachtung von Schmerzreaktionen, auf diese Proble-
matik gezielt einzugehen und Behandlungsfortschritte
einzuschätzen. Auch bei Schmerzzuständen durch
andere Erkrankungen ist dieses Vorgehen sinnvoll.
Zusammenfassung:
Für PhysiotherapeutInnen ist die Beurteilung einer
Schmerzzunahme oder Schmerzabnahme im Behand-
lungsverlauf wesentlich. Die regelmäßige Durchführung
evidenzbasierter Schmerzassessments bei Dementen
empfiehlt sich daher.
13
Je nach den kommunikativen
Möglichkeiten kommen Selbstbeurteilungsskalen oder
Fremdbeobachtungsskalen zur Anwendung. Die Berück-
sichtigung und Behandlung von Schmerzen bei dementen
PatientInnen sind für eine erfolgreiche Physiotherapie zur
Erhaltung der körperlichen Mobilität von entscheidender
Bedeutung.
Themenschwerpunkt
Schmerz
physio
austria
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2
Atmung
(unabhängig von
Lautäußerung)
normal
gelegentlich angestrengt
atmen, kurze Phasen
von Hyperventilation
lautstark angestrengt
atmen, lange Phasen
von Hyperventilation,
Cheyne-Stoke-Atmung
Negative
Lautäußerung
keine
gelegentlich stöhnen
oder ächzen, sich
leise negativ oder
missbilligend äußern
wiederholt beunruhigt
rufen, laut stöhnen
oder ächzen, weinen
Gesichtsausdruck lächelnd,
nichts sagend
traurig, ängstlich,
sorgenvoller Blick
grimassieren
Körpersprache entspannt
angespannt, nervös
hin und her gehen,
nesteln
starr, geballte Fäuste,
angezogene Knie,
sich entziehen oder
wegstoßen, schlagen
Trost
trösten nicht
notwendig
ablenken oder beruhigen
durch Stimme oder
Berührung ist möglich
trösten, ablenken oder
beruhigen ist nicht möglich
SUMME/ VON MAX. 10
/10
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4
5
6
7
8
9
10
LITERATUR
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11 Husebo BS, Strand LI, Moe-Nilssen R, Husebo SB, Ljunggren AE. (2010)
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Ruprecht-Karls-Universität
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14 Hardt R. (2006) Demenz ist kein Analgetikum. In: Füsgen I, ed.
Tabuthemen beim dementen Patienten. Vol 18. Erfurt:
Zukunftsforum Demenz
BESD –
BE
urteilung von
S
chmerzen bei
D
emenz
Visuelle Analogskala (VAS)
KEIN SCHMERZ
STÄRKSTER SCHMERZ
Numerische Ratingskala (NRS)
KEIN SCHMERZ LEICHTER
SCHMERZ
MÄSSIGER
SCHMERZ
STARKER
SCHMERZ
STÄRKSTER
SCHMERZ
Verbale Ratingskala (VRS)
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