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Dezember 2013
27
GESUNDHEITSZIELE
Mag.iur. Agnes Görny
Die Gesundheitsziele geben über die in den vielen
Arbeitsgruppen erarbeiteten Unterzielen und messbar
gemachten Zielgrößen natürlich nicht unwesentliche
Zielvorgaben für unterschiedliche mehr oder weniger
konkrete Maßnahmen, Strategien und Projekte vor.
Maßnahmen der Gesundheitsförderung werden sich in
den kommenden Jahren ebenso an diesen Gesundheits-
zielen orientieren, wie die noch in Ausarbeitung befind-
liche Präventionsstrategie.
Ein sehr stark gegliedertes wenn nicht gar zerklüftetes
Gesundheitswesen, wie es das österreichische zweifel-
los ist – unter anderem aufgrund der geteilten Finanzie-
rungszuständigkeiten (intra-/extramural, Gesundheits-
/Sozialleistungen, Kassen-Sozialbereich-Privat), aufgrund
der Trennlinien zwischen mehreren in-/direkt für den
Gesundheitsbereich zuständigen Politikressorts wie ins-
besondere den Ministerien und Politikbereichen Gesund-
heit/Soziales/Bildung, aufgrund der verfassungsrechtlich
verankerten bundesstaatlichen Aufteilung der gesetz-
lichen Zuständigkeiten insbesondere für die Kranken-
anstalten (Bund-Länder) aber auch aufgrund der
Position der gesetzlichen Sozialversicherungsträger als
weitgehend unabhängige, meist örtlich zuständige Ge-
bietskörperschaften – in einem solch pluralistischen und
stark gegliederten Gesundheitswesen wäre eine gemein-
same Zielorientierung wie sie die WHO durch Gesund-
heitsziele empfiehlt durchaus sinnvoll und angebracht.
Bereits in den ersten Arbeitssitzungen des Gesundheits-
ziele-Plenums, welche vor allem der Sammlung und
Darstellung bereits bestehender Initiativen und Pro-
gramme als auch länderspezifischer Gesundheitsziele
dienten, war unschwer erkennbar, dass Vieles geschieht,
meist jedoch relativ unkoordiniert und regional in sehr
unterschiedlicher Ausprägung und mit unterschiedlicher
Zielsetzung und auch nur einzelnen Einheiten bekannt ist.
Best Practice Beispiele, erfolgreiche Projekte und wert-
volle Erfahrungen sollten geteilt werden. Vorarbeiten,
Irrwege und Lehrstücke sollten ebenfalls allen Beteiligten
zugänglich gemacht werden. Der Gesundheitszieleprozess
hat sich in diesem Sinne der Schaffung von gemeinsam
erarbeiteten (und damit hoffentlich auch getragenen)
Zieldefinitionen, Handlungsfeldern und Umsetzungs-
strategien gewidmet.
.
at/Portal.Node/ghp
/public/content/
gesundheitsfoerde-
rung-gesunde-
lebenswelten.html
1
Gesundheitsförderliche
Lebens- und Arbeitsbedingungen
2
Gesundheitliche Chancengleichheit
3
Gesundheitskompetenz
der Bevölkerung stärken
4
Die naturlichen Lebensgrundlagen
und Lebensräume sichern
5
Sozialer Zusammenhalt
stärkt Gesundheit
6
Gesundes Aufwachsen fur alle Kinder
und Jugendlichen unterstützen
7
Gesunde Ernährung für alle
zugänglich machen
8
Gesunde und sichere Bewegung
im Alltag fördern
9
Psychosoziale Gesundheit fördern
10
Qualitativ hochstehende und
effiziente Gesundheitsversorgung
für alle sichern