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Welche Fragen sollte ich mir stellen?

Es ist wesentlich, auf Distanz zu gehen und sich und das

eigene Umfeld zu analysieren. Das kann in einem ersten

Schritt sehr einfach aussehen, etwa, wenn in einem

freien Moment die Antworten auf folgende Fragen zu

Papier zu gebracht werden:

°

WIE will ich arbeiten?

°

WOFÜR stehe ich, wie will ich wahr-

genommen werden, was macht die Qualität

meiner Dienstleistung aus?

°

WAS biete ich an, wo liegt meine Spezialisierung,

Unterscheidung von anderen?

°

WER sind meine KundInnen und

WO erreiche ich sie am besten?

°

WO arbeite ich, WELCHE Vorteile und

Nachteile bringt mein Standort mit sich?

WIE kann ich diese Vorteile nutzen und

das Beste aus den Nachteilen machen?

°

WER kann mich weiterempfehlen,

WER kann mir helfen, meinen KundInnenstock

zu vergrößern?

Geht es nicht auch ohne Marketing? Ein boomender

Markt auf der einen Seite, eine gute Ausbildung und

Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten auf der anderen

Seite – reicht das nicht aus, um als PhysiotherapeutIn

nachhaltig erfolgreich zu sein?

Wer in der glücklichen Situation ist, mit einem großen

KundInnenstock und einem vollen Terminkalender in die

Selbständigkeit zu starten, wird sich wohl nicht so viele

Gedanken über ein Logo, eine Webseite oder Werbemaß-

nahmen machen. Doch wie vorgehen, wenn die Zahl der

KundInnen noch erhöht werden soll? Die genannten

Maßnahmen machen nur einen Teil von Selbstmarketing

im Gesundheitsbereich aus. Besonders wichtig sind Be-

ziehungspflege und Zufriedenheit: sowohl in Bezug auf

die KlientInnen als auch in Bezug auf das gesamte Netz-

werk, das für Empfehlungen und damit den Fortbestand

des Geschäftes sorgt.

Wer selbstständig arbeitet, wird kaum um das Thema

Vermarktung der eigenen Leistung herumkommen.

Es kann immer Situationen geben, die es erfordern, sich

mit dem eigenen Dienstleistungsangebot und dem Markt

auseinanderzusetzen. Die wahrscheinlichsten Situa-

tionen, in denen Selbstmarketing gefragt ist, sind etwa

Neugründung, zu wenig Auslastung, Ortswechsel, Neu-

ausrichtung oder das Bedürfnis, der Praxis oder dem

professionellen Ich einen neuen Anstrich zu geben.

Selbstmarketing – ein Widerspruch in sich?

Vielen Menschen, die alleine arbeiten und noch dazu

kein Produkt, sondern eine Dienstleistung – also ihre

Leistung, die außer dem eigenen Wissen und Körper-

einsatz wenig Hilfsmittel braucht – verkaufen, fällt es

schwer, sich selbst zu vermarkten. Eine gängige Aussage

lautet: »Für jemand anderen könnte ich das machen,

aber mich selbst anzupreisen, fällt mir schwer, ist mir

unangenehm.« Um diese Scheu zu verlieren, ist es

notwendig, systematisch einen Schritt zurückzumachen

und das eigene Angebot und die potenziellen KundInnen

mit ein wenig Distanz zu analysieren.

FREIBERUFLICHKEIT

Mag. Ina Tschabuschnig, MAS

Wie sieht erfolgreiches Selbstmarketing aus? Das Ziel sollte sein,

mit einem möglichst geringen zeitlichen und finanziellen Aufwand und

mit möglichst viel Freude genügend zufriedene KundInnen zu gewinnen

und ein ausreichend gefülltes Konto zu haben.

© contrastwerkstatt – Fotolia.com

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September 2016

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