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physio
austria
inform
April 2013
PhysiotherapeutInnen haben dank ihrer
Ausbildung ein profundes Wissen über den
Körper, die Vorgänge die ihn schädigen und
wie Beschwerden zu interpretieren und zu
behandeln sind. Dieses Wissen gibt auch zu
Recht ein gewisses Vertrauen in die eigenen
Kräfte. Es ist aber bedauerlicher Weise nicht
immer auch automatisch ein Schutz davor,
sich selbst mehr zuzumuten als auf Dauer
gut ist. Dabei beginnt eine gute Therapie
für die PatientInnen damit, dass die Thera-
peutInnen auf sich selbst achten.
Mit der eigene Gesundheit und Verfassung
achtsam umzugehen hat auch mit Selbst-
reflexionsfähigkeit zu tun. Ermöglicht doch
das eigene Wohlbefinden letztlich mehr
Ressourcen und Zugewandtheit für das
Gegenüber. Dazu kommt, dass ein authenti-
sches Verhalten der TherapeutInnen gegen-
über den KlientInnen und PatientInnen hilft,
doppelte Botschaften zu vermeiden. Denn
letztlich sind die TherapeutInnen in dieser
Hinsicht auch eine Art Role model. Man
kann nicht Achtsamkeit predigen und offen-
sichtlich selbst nicht nach diesen Prinzipien
agieren. Hier leidet nicht nur die Glaubwür-
digkeit und letztlich, neben allen negativen
Aspekten für sich selbst, auch die Qualität
der Therapie.
Unser Schwerpunkt des nun vorliegenden
zweiten inform dieses Jahres zum Thema
»Körper und Psyche« wirft nicht nur aus
diesem Gedanken heraus ein Schlaglicht auf
den eigenen Beruf. Neben etlichen spannen-
den Zugängen zu der Frage wie Psychiatrie
und Physiotherapie eine noch engere frucht-
bare Verbindungen eingehen können, ist
auch das Thema Burnout prominent vertreten.
Es ist kein Geheimnis, dass Gesundheits-
berufe einer besonderen Gefährdung unterlie-
gen. Daher ist es erfreulich, dass viele Arbeit-
geber mittlerweile beispielsweise Supervision
als hilfreich ansehen und diese auch anbieten.
Umso erstaunlicher ist es, dass viele Ange-
bote an die Mitarbeiter oft nicht in dem Aus-
maß genützt werden, wie man annehmen
würde. Brauchen PhysiotherapeutInnen z.B.
nicht zu einer angebotenen Rückengymnastik
gehen, bloß weil sie wissen, was dort darge-
boten wird? Oder fühlt man sich gar immun,
weil man das Problem und seine mögliche
Behebungen kennt? Sind Stress- und Konflikt-
managementangebote für PhysiotherapeutIn-
nen Luxus? Ist Supervision nur dann erforder-
lich, wenn schon ein handfestes Problem
besteht? Folgt man dem Gedanken, dass ein
gesunder und mit sich im Einklang agierender
PhysiotherapeutIn auch für die PatientInnen
und KlientInnen aus einem Maximum an Res-
sourcen schöpft, wird klar, dass im Sinne der
Qualitätsentwicklung dieses Verständnis
bereits in der Ausbildung zu fördern ist. So
könnte auch die selbstverständliche Inan-
spruchnahme von Supervisionsangeboten
als eine die Professionalität steigernde Maß-
nahme verstanden werden und für Physio-
therapeutInnen wie auch PatientInnen und
KlientInnen nutzbringend sein.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen eine be-
reichernde Lektüre mit dem neuen inform.
Silvia Mériaux-Kratochvila, M.Ed.
PRÄSIDENTIN
Themenschwerpunkt
Körper und Psyche
Auf die eigenen
Grenzen achten
EDITORIAL
Silvia Mériaux-Kratochvila, M.Ed.
Impressum
MEDIENINHABER, HERAUSGEBER
UND REDAKTION
physio
austria
Bundesverband der
PhysiotherapeutInnen Österreichs
Linke Wienzeile 8/28, A-1060 Wien
Tel. (01) 587 99 51-0, Fax DW-30
ZVR 511125857
GESCHÄFTSFÜHRUNG
Mag. Stefan Moritz, MSc,
RESSORT BERUFSPOLITIK
Mag. Nicole Muzar,
Johannes Hauptmann, MPH
johannes.hauptmann@
physioaustria.at
RESSORT MEDIZINRECHT
Mag. Agnes Görny,
RESSORT BILDUNG
Mag. Uta Ganev, Bakk. phil.,
Elisabeth Kvarda,
RESSORT ADMINISTRATION
Petra Ritzal,
,
Eva Maierhofer,
BIBLIOTHEK
nach Vereinbarung
ÖFFENTLICHKEITSARBEIT
Mag. Eva Kern
REDAKTIONSSCHLUSS
Beiträge, Inserate und bezahlte
Anzeigen für das mit Monatsbeginn
erscheinende
inform
müssen bis
spätestens 5. des Vormonats im
Verbandsbüro eingelangt sein.
Ist dieser Tag ein Samstag, Sonn-
oder Feiertag, so gilt der nächste
darauf folgende Werktag.
WEITERE MITARBEITERINNEN
DIESER AUSGABE
Monika Mair; Michaela Zocchi,
Marie-Luise Seisenbacher, MSc;
Thomas Kundegraber; Daniel
Pöchtrager, BSc; Stefan Perner,
BA, BSc; Elisabeth Jelem-Zdrazil;
Manuela Kundegraber; Ingeborg
Mairhofer, MSc; Barbara Wondrasch,
MSc; Tanja Rieder; Cornelia Klafl;
Christina Knosp; Sonja Stani; Joschua
Pleep; Valid Hanuna; Günter Ernst.
CHEFREDAKTEUR
Bernhard Baumgartner, BA
GESTALTUNG
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FOTOS
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© Physio Austria, ausgenommen:
wo gesondert angegeben
Foto Portrait S4: Franziska Höhne
FARBKORREKTUR UND RETUSCHE
Dechant Grafische Arbeiten/
Helmut Wallner
DRUCK
Medienfabrik, Graz
BEZUGSPREISE
Einzelheft: 6 Euro;
Abo (5 Ausgaben/Jahr): 28 Euro
(Inland), 48 Euro (Ausland).
STORNO
schriftlich 2 Monate
vor Ablauf des Abos.
OFFENLEGUNG GEMÄSS
MEDIENGESETZ
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Physio Austria, Bundesverband der
PhysiotherapeutInnen Österreichs
Linke Wienzeile 8/28, 1060 Wien
T +43 (0)1 587 99 51
F +43 (0)1 587 99 51-30
RECHTSFORM
gemeinnütziger Verein,
ZVR-Zahl: 511125857
VEREINSZWECK (STATUTEN §2)
2.1. Der Verein, dessen Tätigkeit
nicht auf Gewinn ausgerichtet ist,
verfolgt ausschließlich und unmit-
telbar gemeinnützige Zwecke im
Sinne der Bundesabgabenordnung.
2.2.
Der Verein setzt sich zur Aufgabe,
2.2.1 berufs- und bildungspoliti-
sche Ziele und Maßnahmen zu
entwickeln und umzusetzen
2.2.2 den Wissensstand der
Bevölkerung auf dem Gebiet der
Gesundheitsförderung, Vorsorge-
medizin, der Therapie, der Re-
habilitation und der Palliation/
des Hospizwesens im Bereich der
Physiotherapie zu verbessern
2.2.3 das Berufsbild »Physio-
therapie« zu stärken und in der
Öffentlichkeit bekannt zu machen
2.2.4 die Zusammenarbeit mit
benachbarten Berufsgruppen zu
pflegen und das Berufsbild »Phy-
siotherapie« im Gesundheitswesen
klar zu positionieren
2.2.5 den Informations- und Ge-
dankenaustausch zwischen den
PhysiotherapeutInnen zu fördern
2.2.6 Qualitätssicherung in der
Physiotherapie zu schaffen und
weiterzuentwickeln mit dem Ziel,
eine standardisierte, flächende-
ckende physiotherapeutische
Versorgung der österreichischen
Bevölkerung intra- und extramural
zu fördern
2.2.7 die Rahmenbedingungen für
die Berufsausübung von Physio-
therapeutInnen als freier Beruf zu
gestalten und zu sichern.
DAS PRÄSIDIUM
PRÄSIDENTIN
Silvia Mériaux-Kratochvila,MEd.
FINANZREFERENT
Gerhard Eder, MSc
VERTRETERIN FÜR FREIBERUFLICH
TÄTIGE PHYSIOTHERAPEUTiNNEN
Beate Salchinger, MSc, MSc
VERTRETERIN FÜR ANGESTELLT
TÄTIGE PT
Brigitta Kolmayr, MSc
VERTRETERIN FÜR BILDUNG
UND FORSCHUNG
Elisabeth Eckerstorfer, M.A.
VERTRETERIN DER LÄNDER
Joan Klee
BLATTRICHTUNG
Die Zeitschrift inform ist ein Publi-
kationsorgan des eingetragenen
Vereins Physio Austria. Dieser ist
die berufspolitische Vertretung
aller berufstätigen und in Aus-
bildung befindlichen Physio-
therapeutInnen Österreichs.
Die Zeitschrift inform dient als
Informationsmedium von Physio
Austria für seine Mitglieder und die
an physiotherapeutischen Themen
interessierte Öffentlichkeit.
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