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physio
austria
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Februar 2016
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) unterteilt bezüg-
lich der Veränderungen der menschlichen Lebensweise in
Umwelt- und Personenfaktoren. Demgemäß betrachtet
wandelte sich die Umwelt eines Menschen im Jahre 1915 im
Vergleich zu 2015 beispielsweise in Hinsicht auf Mobilität,
Schule und Arbeit, Konsum und Sozialwesen. Auch persön-
liche Faktoren wie Bildungsstand, Interessensgebiete oder
hohes Alter durch steigende Lebenserwartung beeinflussen
uns auf biologischer, psychischer und sozialer Ebene.
Im Laufe der letzten 100 Jahre ermöglichten uns wissen-
schaftliche und technische Entwicklungen neue Möglichkei-
ten. Anfänglich unvorstellbare Ideen wurden Wirklichkeit.
Geräte wie Telefone (erstmals erhältlich 1881) und Compu-
ter (1936) entwickelten sich, wurden zu Handy (1983) und
Smartphone (1992) bzw. Laptop (1982) und Tablet (2001).
Heute sind sie, ebenso wie das 1989 entwickelte World
Wide Web (www), aus dem (Arbeits-)Alltag nicht mehr weg-
zudenken. So ist auch der physiotherapeutische Beruf
durch die angeführten Beispiele an Entwicklungen heute
ein völlig anderer, als er in seiner Entstehung zu Anfang des
20. Jahrhunderts noch war.
Dolly und Co
Mittlerweile sind der Einsatz von Videoanalysen,
intelligenten Implantaten und Prothesen, sowie
elektronische Dokumentation und vernetzte Daten-
erfassung Standard, während ihre Effizienz und Ein-
satzmöglichkeiten weiterhin steigen. Vorangetrieben
wurde ihre Entwicklung ursprünglich zu militärischen
Zwecken, ergänzend finanzieren diese heute Kom-
merz, Politik und Stiftungen ebenso wie unabhän-
gige Forschungsinstitutionen. Aktuell stellen sich
Fragen des Datenschutzes und der Ethik (Stichwort
ELGA), zukünftige Entwicklungen der Stammzellen-
forschung und Gentechnik werden diese Fragen
noch vertiefen. Die Klonung von Schaf Dolly gelang
1996, im Zuge künstlicher Befruchtung ist es bereits
seit 1990 möglich, auf Gendefekte zu prüfen, nun ist
die Manipulation der menschlichen Genetik ein hoch
aktuelles Forschungsfeld.
Die Erkenntnisse über Neuroplastizität machen es
theoretisch möglich, unser Gehirn zu schnellerer und
längerer Lernfähigkeit anzuregen und dabei stellen
sich Fragen wie: handelt es sich dann hierbei um
kognitives Doping? Welche langfristigen Folgen
Einflüsse auf das sensible System des Menschen
bringen, zeigt sich leider oft erst Jahre später, als
Beispiel hierfür stehen die Contergan-Kinder als
Folge der 1957 bis 1961 erhältlichen Schlaf- und
Beruhigungsmittel. Welche Auswirkungen das mo-
derne Arbeits-, Ernährungs- und Bewegungsverhal-
ten auf onkologische-, chronische-, psychosoziale-
und Autoimmunerkrankungen haben, wird in der
steigenden Prävalenz an Burnout, Depression, Dia-
betes Mellitus II, Multipler Sklerose, Schlaganfällen,
Herzinfarkten und Morbus Alzheimer bereits sicht-
bar – um nur einige Beispiele zu nennen.
Das Rad der Zeit
Wie technische Entwicklungen die Physiotherapie beeinflussen
Das Berufsbild der Physiotherapie hat sich im Wandel der Zeit stetig
weiterentwickelt, so wie sich insgesamt die Gesellschaft in den letzten
100 Jahren großen Wandlungsschritten unterzogen hat. Veränderungen
der menschlichen Lebensweise haben unweigerlich auch einen Einfluss
auf dessen Gesundheit(sverhalten).
PRÄMIERUNG
MTD-Innovationspreis
MTD-Austria prämierte 2015 drei innovative Projekte,
deren Entwicklungen positiven Einfluss auf die
Gesundheit von PatientInnen nehmen (werden).
Der zweite Preis ging an SONIGait, ein aus Physio-
therapie, Sportwissenschaft und Technik interdiszipli-
när entwickeltes Forschungsprojekt der Fachhoch-
schule St. Pölten mit dem Ziel, über eine akustische
Darstellung ihres Gehens, PatientInnen zu einem
physiologischeren Gangbild zu verhelfen.
REFERENZEN
www.bild.de www.pcwelt.de www.spektrum.de www.spiegel.de www.zeit.de www.welt.deThemenschwerpunkt
100 Jahre Physiotherapie in Österreich
Das erste Berufsabzeichen
der PhysiotherapeutInnen
wird am 4. November vom
Ministerium für soziale
Verwaltung genehmigt.
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