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physio
austria
inform
Juni 2014
Förderung der Motorik
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Training von Herz- und Kreislauffunktion
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Ausdauertraining
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Koordinations- und
Geschicklichkeitstraining
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Rumpfstabilität und Tonausaufbau
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Rumpfmobilität
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Mobilisation von Schulter-, Ellbogen-,
Hand- und Fingergelenke
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Mobilisation der Hüftgelenke
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Auge-Handkoordination
Kognitive Förderung
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Aufmerksamkeit
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Konzentration
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Gedächtnis (Spielregeln, Spielstand)
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Körper- und Raumorientierung
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Exekutivfunktionen (Einhalten der
Reihenfolge)
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Verhalten (Einhalten von Regeln
und Strukturen)
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Handlungsplan
Förderung von sozialen und
emotionalen Aspekten
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Interaktion
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Teamgefühl
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Verbale und nonverbale Kommunikation
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Geselligkeit
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Sieg und Niederlage
Das Bocciaspiel fördert vor allem den Leis-
tungsvergleich und den Wettbewerb, es spornt
an und veranlasst die TeilnehmerInnen zu
körperlichen Einsatz. Es bietet eine Fülle von
Bewegungsmöglichkeiten und gestattet in den
Grenzen der Spielregeln stets motorisch ungebundenes
Bewegen und Handeln. Da dieses Spiel schon unter ein-
fachsten Bedingungen und geringstem Aufwand durchge-
führt werden kann und außerdem leicht erlernbar ist,
haben die Spielenden sehr schnell Erfolgserlebnisse, die
wiederum optimale Voraussetzungen für die Freude an
der Bewegung sind.
»Es ist einfach ein interessantes Spiel und man ist in
Bewegung.« (Herr G. R. 2012)
Spiele und deren Einsatzmöglichkeiten
in der Physiotherapie
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Spiele aus dem Sportbereich z.B. Kegeln
und Dartspiel.
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Spiele aus der Motogeragogik, Motopädagogik
und Erlebnispädagogik unter Einsatz verschiedenster
Materialien und Hilfsmittel z.B. Bälle, Alltagsmateria-
lien, Walkingstöcke.
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Virtuelle Bewegungsspiele mit den Wii-Konsolen
z.B. Kegeln, Fallschirmspringen, Radfahren.
Die pädagogische Aufgabe der PhysiotherapeutInnen
Neben dem Bewegungssystem spielt das System Erleben
und Verhalten im ganzheitlichen Ansatz der Physio-
therapie eine wesentliche Rolle. Dies erfordert neben
dem Einsatz der klassischen Physiotherapie zusätzlich
pädagogische Ansätze.
Freude, Frohsinn, Gelöstheit und Heiterkeit während
des Spielens können nur gewährleistet werden, wenn
auch die Aspekte der zwischenmenschlichen Beziehung
beachtet werden. Die Palette der individuellen Verhal-
tensweisen kann von Egoismus, Rücksichtslosigkeit,
Ängstlichkeit, Unsicherheit und Zurückhaltung bis zu
gegenseitiger Hilfe, freundschaftlichem Miteinander,
gesundem Ehrgeiz und Gemeinschaftsbezogenheit
reichen. Während des Spieles werden die MitspielerIn-
nen mit ihren Verhaltensweisen konfrontiert. Es ist die
Aufgabe der Physiotherapeutin/des Physiotherapeuten,
die unterschiedlichen Verhaltensweisen zum Positiven
hinzulenken, denn das Spiel erfordert die Achtung vor
dem/der Anderen, das Einbeziehen aller und das Ein-
ordnen des/der Einzelnen in die Gruppe.
© Josef Moser
Themenschwerpunkt
Spiele in der Physiotherapie