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Jahresbericht
2014
ZEHN JAHRE
Kids enorm in Form
Das im Jahr 2004 von Physio Austria und der damaligen
Akademie für den physiotherapeutischen Dienst am
SMZ Süd/Kaiser Franz Josef-Spital ins Leben gerufene
Projekt »Kids enorm in Form« feierte 2014 sein
zehnjähriges Jubiläum.
Mit dem Ziel, das Bewegungsangebot in der Schule
zu verstärken und eine bewegungs- und gesundheits-
fördernde Lernumgebung zu schaffen, ist der Projektstart
vor zehn Jahren an der Volksschule Schumpeterweg im
21. Wiener Gemeindebezirk erfolgt. Mittlerweile sind
SchülerInnen und DiplompädagogInnen an insgesamt
zwölf Volksschulen der Stadt Wien in gezielten, kind-
gerechten und spaßbetonten Maßnahmen in Richtung
eines gesundheitsfördernden und rückenfreundlichen Be-
wegungsverhaltens im Schulalltag unterwiesen worden.
Das aus fünf Unterrichtseinheiten bestehende ursprüng-
liche Konzept hat sich im Laufe der Jahre deutlich weiter-
entwickelt. Das Bewusstmachen und Wahrnehmen des
eigenen Körpers, die Kenntnis der Wirbelsäulenanatomie
und der Wirbelsäulenbewegungen, das Erfahren der
physiologischen Sitzhaltung, sowie unterschiedlicher
Lernpositionen und die Kriterien einer »rückenfreundli-
chen Schultasche« als Projektbasisinhalte sind immer
noch relevant und werden in methodisch-didaktischer
Vielfalt aktuell durch Studierende des Bachelorstudien-
gangs Physiotherapie unter Supervision von Lehrenden
der Fachhochschule Campus Wien vermittelt. Susanne
Ebner und Hanna Minihofer sind Physiotherapeutinnen
in Lehre und Forschung an der FH Campus Wien.
Gemeinsam sind sie Projektverantwortliche für »Kids
enorm in Form«.
Die Studierenden können im letzten Ausbildungsjahr
im Rahmen von »Kids enorm in Form« ihr Praktikum im
Bereich der Gesundheitsförderung absolvieren.
Manche neue Themenbereiche, wie die Bedeutung der
Fuß- und Beinachsen, der kindgerechte Zugang zum
Tragen, Heben und Bücken, sowie die »physiotherapeuti-
sche Turnstunde« mit der besonderen Förderung der
motorischen Fähigkeiten Ausdauer, Koordination und
Kraft, sind im Laufe der Jahre ergänzend ins Projekt
integriert worden.
BERUFSPOLITIK
Gut geschützt!
Sich für den Berufsschutz einzusetzen,
ist eine zentrale Aufgabe des Bundes-
verbands der PhysiotherapeutInnen
Österreichs. 2014 konnte in diesem Zu-
sammenhang ein Verfahren zum Abschluss
gebracht werden, mit dem sich Physio
Austria über sieben Jahre lang vor Gericht
auseinandersetzte, um letztendlich Recht
zu bekommen.
Schon seit langem warnt Physio Austria vor
Therapieangeboten nach der so genannten
»Altlasprofilax-Methode«, die immer wieder
von gewerblichen, nicht medizinisch be-
fähigten Kräften zur Korrektur des ver-
meintlich verschobenen oder ausgerenkten
ersten Halswirbels, dem Atlas, angeboten
werden. Derartige Behandlungen erfordern
ganz klar eine physiotherapeutische Ausbil-
dung und die Befugnis zur Berufsausübung
laut MTD-Gesetz oder als ÄrztIn.
Dieser Ansicht schloss sich das Landes-
gericht Eisenstadt im Juli 2014 im Rahmen
eines Prozesses an. Das Urteil erlangte
Ende September Rechtskraft.
Qualitätssicherung