Rund um die Geburt
Physiotherapie während der Schwangerschaft
Physiotherapeut*innen unterstützen Sie bei körperlichen Beschwerden, die mit der Schwangerschaft in Zusammenhang stehen können. Die Übungen dienen Ihrem Wohlbefinden und bereiten Sie auf die Geburt vor:
- Haltungsschulung
- Training der Muskulatur, die durch die Schwangerschaft besonders belastet ist
- Vertiefung der Atmung und Arbeit an der Atmung für die Geburt
- Wahrnehmung der Beckenbodenmuskulatur und Beckenbodentraining
- Kennenlernen von Geburtspositionen und geburtsunterstützenden Positionen
- Entspannungsübungen
TIPP: Eine präventive physiotherapeutische Betreuung während der Schwangerschaft kann Beschwerden mildern oder vorbeugen.
Physiotherapie nach der Geburt bringt Sie wieder in Form und Fitness
Die Frühwochenbettgymnastik beginnt bereits am Tag nach der Geburt. Die Übungen unterstützen die Rückbildungsvorgänge und Sie lernen, wie Sie Ihre Muskulatur, die durch die Geburt belastet wurde, wieder optimal einsetzen können. Die Spätwochenbettgymnastik hat folgende Schwerpunkte:
- Wiederherstellung der Beckenstabilität
- Prophylaxe und Therapie bei Rückenbeschwerden
- Erlernen von optimaler Haltung beim Stillen und Tragen Ihres Babies
- Beckenbodentraining zur Prophylaxe und Therapie bei Blasen-, Darm- und Beckenboden-Beschwerden
- Gegebenenfalls wird mit speziellen Griffen an der noch bestehenden Bauchwandschwäche (Rectusdiastase) gearbeitet
Die Therapie/Prophylaxe kann als Einzeltherapie oder in der Gruppe stattfinden.
Skoliose und Schwangerschaft
Skoliose ist eine Seitverbiegung der Wirbelsäule bei gleichzeitiger Verdrehung der Wirbelkörper. Dadurch kommt es zum Längenverlust und zu einer Verformung des Rumpfes. Zusätzlich kommt es bei einer typischen Skoliose zur Ausbildung eines Flachrückens im Bereich der Brustwirbelsäule.
Prinzipiell schließt das Krankheitsbild der Skoliose eine Schwangerschaft keinesfalls aus. Es ist jedoch anzumerken, dass bei Frauen, welche Winkelwerte von über 30° aufweisen, eventuell während und nach der Schwangerschaft mit einer Krümmungszunahme zu rechnen ist.
Durch die hormonell bedingte Lockerung der Bänder und damit der Gelenke, kann sich die Skoliose verstärken. Daher raten manche Expert*innen dazu, mit Schwangerschaften bis nach dem 28. Lebensjahr zu warten, da ab diesem Alter die Wirbelsäule weniger wahrscheinlich in die Skoliose abweicht. Es gibt jedoch keine Studien, die eine Zunahme der Krümmung vor dem 28. Lebensjahr bei schwangeren Personen eindeutig belegen.
Bei operierten Frauen ist in vielen Fällen mit einem Kaiserschnitt zu rechnen, vor allem, wenn sich die operativ versteiften Abschnitte in der Lendenwirbelsäule befinden. Wir empfehlen schwangeren Frauen mit Skoliose (sowohl operierten als auch nicht operierten Betroffenen) während dieser Zeit und auch in der Zeit nach der Geburt physiotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um eventuellen Verschlechterungen vorzubeugen.
Wollen Sie mehr über Skoliose erfahren, klicken Sie hier: Was ist Skoliose?