Eva Müllauer
LEITERIN FACHLICHES NETZWERK
PALLIATIVE CARE UND HOSPIZWESEN
Was hat Sie 2015 besonders beschäftigt?
2015 hat mich vor allem der Gedanke beschäftigt, wie ich
neuen Schwung in das fachliche Netzwerk bringen kann
und wie neue, aktive Mitglieder gefunden werden können.
Der »Routinebetrieb« funktioniert sehr gut. Die Mitglieder
des fachlichen Netzwerkes nehmen ihre Unterrichts- und
Vortragstätigkeit wahr, wirken »vorbildhaft« und beratend an
ihren Dienststellen und stehen als AnsprechpartnerInnen bei
Fragen an Physio Austria zur Verfügung. Aber wer und wie
setzt man (ich) neue Impulse? Quo vadis?
Woran hätten Sie gerne intensiver gearbeitet?
Ich hätte gerne mehr Austausch mit einzelnen Mitgliedern
des fachlichen Netzwerkes, anderen Netzwerken und der
internationalen Physioszene in der Palliative Care gepflegt,
was mir heuer aus persönlichen Gründen nicht möglich war.
Der zweite Punkt, der ganz oben auf der To Do-Liste steht
und wo die Zeit gefehlt hat, ist die Spezialisierung. Braucht
es eine/n SpezialistIn in Palliative Care? Kann es »Spezialis-
tInnen« in anderen Fachbereichen ohne Palliative Care-
Kompetenz geben? Vertagt auf 2016!
Was motiviert Sie für Ihre Arbeit?
Für meine Arbeit als Physiotherapeutin, Leiterin des fach-
lichen Netzwerkes & Funktionärin motivieren mich zwei
Dinge: Einerseits etwas bewegen zu können und andererseits
lernen zu zu dürfen. Ich bin Physiotherapeutin aus Leiden-
schaft und das schon 33 Jahre. Ich genieße und nütze die
Möglichkeiten, die mir der Beruf bietet (Basisphysio, verschie-
dene Fachgebiete, Lehre, Leitung) und engagiere mich gerne
bei Physio Austria. Nicht »der Verband« regelt alles für mich,
sondern ich darf aktiv sein!
Was haben Sie 2015 gelernt, das Sie anderen
weitergeben möchten?
Ich habe 2015 gelernt auf meine Grenzen zu achten und
auch dann »nein« zu sagen, wenn sich mein Ego ge-
schmeichelt gefühlt hätte oder Termine abgesagt werden
mussten. Engagement allein erhält uns sicher nicht gesund.
Ich habe auch gelernt, wie sehr sich die Kommunikation
in bestehenden Gruppierungen zum Positiven verändern
kann, damit Wertschätzung Platz findet, und wie viel Freude
man (ich) mit einem »Danke!« bereiten kann. Nichts ist
selbstverständlich!
FACHLICHES NETZWERK
Palliative Care
und Hospizwesen
Jahresbericht
2015
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