Selbstverantwortung während des ganzen Lebens

Ab jetzt lebe ich gesünder

Text: Dr. Cristina Staub

Zu Jahresbeginn machen sich viele Personen immer wieder neue Vorsätze. Diese betreffen oft einen gesunden Lebensstil.

Grundlegend für die Prävention und die Heilungsprozesse von unterschiedlichsten Erkrankungen ist ein gesunder Lebensstil. Die folgenden Zeilen enthalten keine neuen Weisheiten. Entscheidend ist, dass Sie im Alltag daran denken.

Wie gesund verhalten Sie sich?

Patient*innen behaupten immer wieder, das sei doch nicht so entscheidend. Jugendliche glauben, sie können doch locker viele schädliche Einflüsse wegstecken. Personen im mittleren Alter beklagen sich oft, sie hätten momentan nicht die Energie ihr Leben umzustellen für einen kleinen Benefit. Und ältere Menschen sagen, es hätte jetzt doch keinen Sinn mehr Gewohnheiten zu ändern. - Falsch - Junge können (für spätere Zeiten) Gesundheitsreserven anlegen. Kleine Änderungen kosten uns nicht Energie, sondern verleihen uns positive Kräfte. Und neue Verhaltensweisen helfen auch Personen, welche schon unter diversen Beschwerden leiden.

Schritt für Schritt in jeder Lebensphase

Auch Sie können ab heute täglich zumindest kleine Dinge für Ihre Gesundheit tun. Sie werden sich selber dankbar sein. Was machen Sie im Moment? Sie lesen diesen Artikel. Und daneben? Achten Sie auf Ihr Handy? Warten Sie auf eine E-Mail? Schauen Sie fern? Schalten Sie alle Geräte aus; diese sollen nur während beschränkten Zeiten auf Empfang sein. Nun lesen Sie ruhig weiter. Wie ist Ihre Körperhaltung? Richten Sie sich auf. Oder noch besser: Stehen Sie auf.

Müssen Sie heute noch einkaufen? Was kaufen Sie ein? Machen Sie einfach einen Bogen um die Regale mit den Fertiggerichten, den tierischen Produkten, den Snacks und den „Süssigkeiten“ und freuen sich über das frische Blattgemüse, die reichhaltigen Kohlsorten, die knackigen Karotten, die eiweißhaltigen Linsen und die vielseitigen Kartoffeln. Davon essen Sie so viel, bis Sie satt und glücklich sind. Anstelle von Schokolade und Keksen wählen Sie eine saftige Frucht. Und Haferflocken eignen sich abends um den Tag entspannt abzurunden.

 

Wussten Sie, dass...?

...Sie durch eine Lebensumstellung nicht verzichten müssen, sondern viele neue erfreuliche Erfahrungen machen dürfen? Durch die ausbalancierten Aktivitäten und ausgewogene Ernährung werden Sie ein angenehmeres Körpergefühl gewinnen.

 

Wie gestalten Sie Wartezeiten (z. B. an der Kasse)? Natürlich schauen Sie nicht aufs Handy, das ist ja nicht auf Empfang. Vielleicht wollen Sie die Zeit für Ihren Körper nutzen. Stehen Sie bloß auf einem Bein oder auf den Zehen. Dadurch nehmen Sie eine aktivere Haltung ein. Viele Muskeln arbeiten sofort, die sonst den ganzen Tag unterfordert wären. Kräftigend ist auch, wenn Sie den Einkauf nach Hause tragen oder mindestens die Treppe hochschleppen und nicht bloß mit Auto und Lift herumfahren. Wenn Sie beim Kochen etwas warten müssen, können Sie zudem ein paar Liegestütze an den Küchentisch durchführen. Und spannen Sie den ganzen Tag immer wieder die Bauchmuskeln mit an.

Während einer „Pause“ können Sie einfach nur mal warten. Nichts tun. Sein. Ihr Gehirn muss auch Ruhe aushalten können. Hilfreich ist, wenn Sie auch während den täglichen Dehnungen und Entspannungsübungen Ihre Konzentration nur auf Ihren Körper lenken. Ohne Musik. Ohne TV. Ohne Ablenkung.

Und haben Sie heute schon gelacht? Lachen ist auch gesundheitsfördernd. Aber ja, manchmal ist es schwierig amüsiert zu sein. Hoffentlich finden Sie irgendwo eine lustige Geschichte. Oder vielleicht erheitert Sie eine Begegnung unterwegs. Suchen Sie sie.

 

Literatur:

bluezones.com. (2023-01-31).

Chopra, M.; Galbraith, S.; Darnton-Hill, I. (2002). A global response to a global problem: the epidemic of overnutrition. In: Bulletin of the World Health Organization. 80: 952-958.

Greger, M. (2015). How not to die. New York: Flatiron Books.

World Health Organization. (2018). Promoting Health. Shanghai Declaration.

 

 

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Dr. Cristina Staub

Schweiz-Delegierte der IOPTMH, Vorstandsmitglied der Schweizerischen AG für PT in der Psychosomatik und Psychiatrie

Aus der Ausgabe

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2023|03

Bewegt-Magazin März 2023

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