Hilfe durch Supervision
Am darauf folgenden Tag kommt es zu einem Telefonat mit einer
ehemaligen Kollegin. Gemeinsam hatte man drei Jahre in einer
psychiatrischen Klinik gearbeitet und viele positive wie negative
Erfahrungen erlebt und geteilt. Man war vertraut mit belastenden
Situationen: PatientInnen begehen Suizid, nachdem sie entlassen
wurden, PatientInnen begehen Suizid, obwohl sie in den geschlosse-
nen, scheinbar sicheren, Bereich kommen, PatientInnen kommen
am nächsten Tag nicht zur Gruppe, weil sie 15 Kilometer weiter
östlich tot in einem Fluss gefunden werden.
Besagtes Telefonat war bereits der erste Schritt eines Supervisions-
gesprächs, welches dem betroffenen Physiotherapeuten klar machte,
dass weitere professionelle Maßnahmen notwendig wären. Was sind
nun aber die Möglichkeiten in so einer Situation? Sind welche vorhan-
den? Nicht nur eine gewisse Abhärtung im Zuge der Arbeit trägt dazu
bei, dass es einem »gut« gehen kann. Gerade im psychiatrischen
Rahmen war es sehr gut möglich, regelmäßige Supervisionen zu
besuchen. Sowohl Einzel- als auch Gruppen-Supervision wurde
ermöglicht und in Anspruch genommen. Sie waren ein wesentlicher
Beitrag dazu, nicht nur »abzuhärten« und »Geschehenes zu schlucken«
sondern auch adäquat darauf zu reagieren und mit allen Berufsgrup-
pen zu reflektieren. Welche Möglichkeiten haben PhysiotherapeutIn-
nen in anderen klinischen Bereichen? Wie ist die Situation für
freiberuflich Tätige? PsychotherapeutInnen müssen sich bereits
während ihrer umfangreichen, oft langwierigen Ausbildung und auch
im Anschluss daran Supervisionen unterziehen. Zum Eigenschutz und
zum Schutz der KlientInnen. Auch für PhysiotherapeutInnen wäre es
wichtig, bereits während der Ausbildung dafür zu sorgen, Studierenden
in vergleichbaren Situationen zur Seite zu stehen. Das ist nur möglich,
wenn man als LehrtherapeutIn selbst, sei es an Fachhochschulen
oder in Praktikumseinrichtungen, weiß, wo man sich Hilfe oder Unter-
stützung holen kann, um adäquate Coping-Strategien zu entwickeln.
Gerade in Zeiten von »Burn-Out« erscheint dies ein wesentlicher
Schritt in Richtung Professionalisierung und Prävention im eigenen
Berufsfeld zu sein.
Im vorliegenden Fall, war es dem behandelnden Physiotherapeuten
spätestens nach dem Gespräch mit seiner Kollegin bewusst, dass er
nicht unverwundbar ist und sich zur Verarbeitung dieses Ereignisses
professionelle AnsprechpartnerInnen suchen muss. Ein
Psychiater, welcher schon bei früheren Situationen behilflich war,
hatte dann auch für diesen Fall die geeigneten Strategien parat.
Mag. Agnes Hove-Christensen, Bernhard Taxer, MSc
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Themenschwerpunkt
Faktor Mensch in der Physiotherapie
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physio
austria
inform
Juni 2015
Advertorial
© Jürgen Fälchle - Fotolia.com
Cosa Active/Junior
schafft Bewegungsfreiheit
Orthese für Patienten mit
neuromuskulären Funktionsstörungen
Die Cosa Active/Junior ist eine Hüftabdukti-
onsorthese für Patienten mit neuromuskulären
Funktionsstörungen wie zum Beispiel Diplegie
oder Tetraplegie, sowie Hüftdysplasie und an-
geborener Hüftgelenksubluxation. Sie reduziert
die Hüftadduktion signifikant. Dies verbessert
die Rumpfkontrolle und erhöht die Stabilität
beim Stehen und Sitzen.
Die Abduktionspolster, die im Bereich der
oberen Adduktoren positioniert werden, er-
möglichen mehr Kniefreiheit. Dies bewirkt eine
Minderung des Scherengangs. Gehfähige Pa-
tienten müssen dank der Orthese weniger Kraft
aufwenden, um größere Entfernungen zurück-
zulegen.
Rollstuhlnutzer profitieren von der Orthese
durch eine breitere Sitzbasis, die ein höheres
Maß an Bewegungsfreiheit für die Hände er-
möglicht.
Darüber hinaus macht die Orthese separate
Abduktionskeile für den Rollstuhl überflüssig.
Um den höchsten Nutzeffekt zu erzielen, ist
die individuelle Anpassung des Hilfsmittels an
den Patienten von großer Bedeutung. Auch der
Tragekomfort der Cosa Active/Junior lässt sich
optimieren, indem die Abduktionspolster indivi-
duell geschliffen und die entsprechend positio-
nierbaren Gurte vernäht werden.
Die Cosa Active/Junior ist in zwei verschiede-
nen Versionen für Kinder und Erwachsene
erhältlich. Während die Cosa Junior (ohne
Reißverschluss) ein Kindergrößen-Spektrum
von 80-116 abdeckt, ist die Cosa Active (mit
Reißverschluss) ab Kindergröße 128 bis
zur Unisex-Größe L erhältlich.