Physiotherapie hat mich meine gesamte
Sportler-Karriere hinweg begleitet. Abgesehen
von Präventiv-Maßnahmen oder angenehmen
Massagen, verbindet man oftmals einen Besuch
beim Physio mit einem negativen Ereignis,
da häufig Verletzungen die Auslöser sind.
Wenn man aber auch Rückschläge oder die
gesamten Behandlungen als Teil eines Sportler-
lebens annimmt, so hat mir das Arbeiten mit den
Therapeuten unglaublich viel gegeben! Klar geht
es vor allem darum, fit zu werden, aber es ist
auch eine Zeit, in der man sich erstens mit tollen
Therapeuten auseinandersetzt und auf der
anderen Seite ist es eine optimale Möglichkeit,
in seinen Körper zu »hören« und viele kleine
Erfolgserlebnisse zu feiern. Die Vielfalt an mögli-
chen Therapien, das Erreichen und Überschreiten
von körperlichen Grenzen, die vielen engagierten
und kompetenten Therapeuten haben mich auf
jeden Fall sehr geprägt!
Meine Physios hatten einen riesen großen Anteil
an meinen Erfolgen im Laufe meiner Karriere.
Oftmals stehen sie im Hintergrund und werden
nicht ausreichend wertgeschätzt. Mein DANK gilt
allen Therapeuten, mit denen ich zusammen-
arbeiten durfte. Ihr seid die wahren Heroes!
Konrad »Conny«
Wilczynski
Ehemalgiger Profihandballer
100 Jahre Physiotherapie in Österreich -
das ist nicht nur für diese wichtige
Berufsgruppe ein Jubiläum, sondern im
besonderen Maße auch für den Wiener
Krankenanstaltenverbund. Schließlich
gilt das KAV-Krankenhaus Hietzing im
13. Wiener Gemeindebezirk als eine der
Wiegen dieses Gesundheitsberufs in
Österreich.
Prof. Dr. Udo Janßen
GENERALDIREKTOR DES WIENER KRANKENANSTALTENVERBUNDES (KAV)
Denn dort – damals hieß es noch Krankenhaus Lainz – wurden
ab dem Jahr 1916 die ersten staatlich anerkannten Physiothera-
peutInnen des Landes bzw. der damaligen k. u. k. Monarchie
ausgebildet. Wegbereiter dafür war der Wiener Mediziner Josef
Kowarschik. Gemeinsam mit Hansi Betzwarz, einer der frühen
Absolventinnen, gründete er die erste Ausbildungsstätte für
Physiotherapie. Der Grundstein für einen neuen Beruf war gelegt.
Zum damaligen Zeitpunkt genossen diese Ausbildung noch vor-
wiegend Töchter aus sogenanntem »guten Haus«. Und lange Zeit
war Wien die einzige Ausbildungsstätte für Physiotherapie in ganz
Österreich.
Auch heute noch zählt der Wiener Krankenanstaltenverbund zu
den wichtigsten Ausbildungs- und Wirkungsstätten dieses unver-
zichtbaren Berufsfeldes. Die angehenden PhysiotherapeutInnen
werden nun nicht mehr ausschließlich in den KAV-Häusern, son-
dern unter anderem an der Fachhochschule Campus Wien in
Kooperation mit dem KAV drei Jahre lang ausgebildet. Allein
dafür stehen jedes Jahr 115 neue Bachelor-Studienplätze zur Ver-
fügung. Das Interesse an diesem so wichtigen Gesundheitsberuf
ist nach wie vor außerordentlich groß.
Rund 520 PhysiotherapeutInnen sind heute in allen Einrichtungen
des Wiener Krankenanstaltenverbundes – das umfasst Spitäler
und Pflegewohnhäuser – tätig. Sie arbeiten nicht nur in den Insti-
tuten für physikalische Medizin, sondern auch in neurologischen,
orthopädischen, psychiatrischen sowie onkologischen oder
Rehabilitations-Abteilungen. Seit nunmehr 100 Jahren sind die
PhysiotherapeutInnen unverzichtbare PartnerInnen in der medizi-
nischen Betreuung der Wiener Bevölkerung in den Einrichtungen
des Wiener Krankenanstaltenverbundes.
Das Berufsbild hat sich im der Laufe der Jahre stark verändert:
Standen zu Beginn der Physiotherapie – also in den ersten Jahr-
zehnten des 20. Jahrhunderts – eher passive Methoden wie
die Behandlung mit Wärme und Strom im Vordergrund, liegt der
Schwerpunkt heute auf aktiver Bewegungstherapie. Die Physio-
therapeutInnen haben sich im Lauf der vergangenen 100 Jahre zu
unentbehrlichen SpezialistInnen des menschlichen Bewegungs-
systems etabliert – und werden das auch in Zukunft bleiben.
Zum Jubiläum übermittle ich daher meine besten Glückwünsche,
verbunden mit Dank für die engagierte Arbeit.
GEBURTSTAGSBOTSCHAFT
physio
austria
inform
Februar 2016
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Anzeige
Auf Antrag des fachlichen
Netzwerkes Palliative Care und
Hospizwesen bei der General-
versammlung von Physio Austria
im Mai soll die Tätigkeit im
Bereich der Palliation auch im
Berufsbild verankert werden.
2008
WAS BEDEUTET PHYSIOTHERAPIE FÜR …
© KAV/Petra Spiola
© a.c.schiffleitner