Ich habe nach einer Operation zum ersten Mal
ein physiotherapeutisches Angebot genutzt.
Was ich im Zuge dessen erfahren habe, war nicht
nur das fachliche Know-how der Physiotherapeu-
tin, die sich von Mal zu Mal in meine Situation
hineinversetzen konnte. Ihr therapeutisches
Wissen war außerdem eine wichtige Ergänzung
zu den spärlichen ärztlichen Erklärungen, die ich
erhalten hatte. Und genau dieser Physio-Ansatz
ist es, der meiner Erfahrung nach im Kranken-
hausbetrieb oft viel zu kurz kommt und den auch
ich beinahe ungenutzt gelassen hätte.
Erst mitten in der Übungspraxis wurde mir be-
wusst, wie wichtig das Training war, das mir nur in
einem Nebensatz ärztlich empfohlen worden war.
Was ich in der Zeit der Physiotherapie besonders
geschätzt habe war, dass es die Therapeutin
durch ihren Humor geschafft hat, Spaß und somit
eine gewisse Leichtigkeit in das Üben zu bringen.
Und so bin ich heute noch beinahe überrascht,
dass es mir gelungen ist, meine Übungen tat-
sächlich in den Alltag zu integrieren und »dran
zu bleiben«.
Mag. Silvia Dallinger
Sozialwissenschaftlerin
Wenn die Physiotherapie in Österreich
heuer ihren 100. Geburtstag feiert, gilt es
auch daran zu erinnern, dass der Ursprung
physiotherapeutischer Anwendungen und
Verfahren bereits vor etwa 4.000 Jahren
in China zu finden ist.
Ursula Frohner
PRÄSIDENTIN DES ÖSTERREICHISCHEN
GESUNDHEITS- UND KRANKENPFLEGEVERBANDES (ÖGKV)
Heute hat sich die Physiotherapie als unverzichtbarer Teil der
modernen Behandlung von PatientInnen, insbesondere im
Bereich der Rehabilitation etabliert. Unumstritten ist mittlerweile
auch der wesentliche Anteil der Physiotherapie im Bereich der
Prävention und Gesundheitsberatung. Der permanente Wissens-
austausch über das aktuelle PatientInnenbefinden mit den
Gesundheits- und Krankenpflegepersonen ist im Sinne einer
bedarfsorientierten PatientInnenversorgung unerlässlich.
Darüber hinaus setzen sich die VertreterInnen des Berufsverban-
des Physio Austria für die Weiterentwicklung der Gesundheits-
profession Physiotherapie auf mehreren Ebenen ein. Als große
Errungenschaft ist jedenfalls die Ausbildung für Physiotherapie
an Fachhochschulen zu nennen.
Der berufspolitische Schulterschluss zwischen dem Berufsver-
band Physio Austria und dem Österreichischen Gesundheits-
und Krankenpflegeverband (ÖGKV) ist insbesondere in den letz-
ten Jahren, beispielsweise zum Thema Qualität in der Fortbildung
für Berufsangehörige beider Gesundheitsprofessionen, gut
gelungen.
Im Namen des Österreichischen Gesundheits- und Kranken-
pflegeverbandes (ÖGKV) gratuliere ich der österreichischen
Physiotherapie sehr herzlich zum 100. Geburtstag und freue
mich auf die weitere konstruktive Zusammenarbeit mit dem
Berufsverband Physio Austria.
GEBURTSTAGSBOTSCHAFT
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Physio Austria organisiert in
Wien den ersten Europäi-
schen Kongress »Prävention
von Krankheiten durch Phy-
siotherapie« mit mehr als
1.000 TeilnehmerInnen.
2002
Das Österreichische Bundes-
institut für Gesundheitswesen
(ÖBIG) präsentiert nach drei-
jähriger Arbeit auf 99 Seiten
das »Berufsprofil des/der
diplomierten Physiotherapeu-
tin/Physiotherapeuten«.
Mitglieder der ARGE Uro-Prokto-Gynäko-
logie erarbeiteten den Qualitätsstandard
»Rückbildungsbehandlung post partum«.
Das Besondere daran waren die Ergän-
zungen und Referenzen von KollegInnen
und leitenden FachärztInnen aus Öster-
reich, Deutschland und der Schweiz.
2003
physio
austria
inform
Februar 2016
31
WAS BEDEUTET PHYSIOTHERAPIE FÜR …
© OEGKV
© Mag. Silvia Dallinger